In Dohna gibt’s jetzt Kaffee mit Kultur

Von Heike Sabel

Kathleen Mitschke betreibt seit dieser Woche das Kulturcafé. Es ist ein buntes Sammelsurium und bietet Platz für viele Ideen. Die letzten Tage hat Kathleen Mitschke immer öfter weiche Knie bekommen. Sie hat noch das Spielbrett für „Mensch ärgere dich nicht“ auf den runden Tisch gemalt, hat Bücher in den Schrank gestellt, die Speisekarte aus der Druckerei geholt. Und dann waren auch noch die zwei kleinen Kinder krank. Es kam wie immer alles zusammen. Gestern dann hat sie einfach die Tür aufgeschlossen. Gefeiert wird die Eröffnung erst am Wochenende. „Wir wollen es erst einmal langsam angehen“, sagen Kathleen und Christoph Mitschke.

Am Eingang stehen ein alter Cellokasten und ein altes Küchenbüfett. Auf dem Büfett stehen ein Bügeleisen und eine Waage, auf denen freche Stoffmäuse sitzen. Sie sind eines der vielen Details, so wie der runden Tisch aus Eiche rustikal und die schwarzen Ikea-Tische. An den Wänden hängen Instrumente, eine Gitarre von seiner Mutter, eine Zither von ihrer Mutter.

Kultur auf Schritt und Tritt. Hier ist Platz für alle. An den unterschiedlichen Lampen hängen Preisschilder. Es sind von einem Kunstrestaurator wieder zum Leuchten gebrachte Lampen, die gekauft werden können. Auch das ist für Mitschkes ein Stück Kultur. Genau wie das Dohna-Bild an der großen Wand gegenüber dem Eingang. Es zeigt die Kirche, die Postmeilensäule, die Burg und den Fleischerbrunnen. Gemalt hat es eine junge Frau aus Heidenau.

Die Einbeziehung des Kunstrestaurators und der Malerin ist kein Zufall. Es ist Teil des Kulturcafé-Konzeptes. „Wir wollen Künstlern aus der eine Plattform geben“, sagen die Mitschkes. Ein- bis zweimal monatlich soll es Gesprächsrunden mit Künstlern geben. „Wir sind offen für Künstler aller Art, so haben sich zum Beispiel schon die Lauensteiner Töpfer bei uns umgeschaut“, sagt Christoph Mitschke, der weiter für die Johanniter im Rettungsdienst fährt und eine Künstleragentur betreibt.

Die Bücher im Schrank kann sich jeder zum Lesen mitnehmen, genauso wie jeder den Schrank füllen kann. Auch Lesungen sind denkbar. „In Zusammenarbeit mit der Bibliothek, wir sind keine Konkurrenz“, sagt Kathleen Mitschke. Es gibt mehr als fernsehen und Computer“ ist das Motto der Dohnaer Kulturcafébetreiber. Es geht ihnen um die „kleine einfache Kultur“. Für sie haben die beiden „unendlich viele Ideen“. Jeder, der etwas anbieten will, sich vorstellen will, findet offene Türen. Die Mitschkes haben mit Beamer und Klavier, mit Beleuchtungs- und Tontechnik die Voraussetzungen für alle Kunstformen geschaffen. Das Café ist auch ein Gemeinschaftsprojekt mit der benachbarten Apotheke, die unter anderem zu Vorträgen und Reiseberichten einladen wird.

Kathleen Mitschke ist gespannt, wie ihr Café angenommen wird. Sie freut sich auf jeden. Spaß soll es machen, gemütlich sein und einfach leben. Es wirkt ein bisschen wie große Küche, in der sich alle treffen und Platz für alle ist. Und Stempelkaffee gibt es auch…